30. Bayerischer Bibliothekstag 2025 in Nürnberg
Der Bayerische Bibliothekstag ist die größte bibliothekarische Fachveranstaltung in Bayern. Er wird vom Bayerischen Bibliotheksverband e.V. (BBV) gemeinsam mit Kooperationspartnern im zweijährigen Turnus an wechselnden Standorten organisiert.
Der 30. Bayerische Bibliothekstag fand vom 12. bis 13.11.2025 in Nürnberg unter dem Motto statt: „Digitale Zeiten, demokratische Räume, gesellschaftliche Verantwortung“ und widmete sich den zentralen Fragen unserer Zeit: Wie gestalten Bibliotheken den digitalen Wandel? Wie stärken sie demokratische Teilhabe? Und welche Verantwortung tragen sie für eine offene, gerechte Gesellschaft?
Mit der Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg stand dem BBV ein ausgezeichneter Kooperationspartner und umsichtiger Gastgeber zur Seite. Sie bildete den gelungenen Rahmen für spannende Vorträge mit anregenden Praxisbeispielen und zahlreichen Diskussionen zu den Herausforderungen an die Bibliotheken heute und morgen.
In Vertretung der ersten Vorsitzenden des BBV Frau Dr. Ute Eiling-Hütig (MdL), die leider krankheitsbedingt verhindert war, eröffnete Frau Sabine Guhl, Geschäftsführerin des BBV und Kulturamtschefin der Stand Weiden, die Veranstaltung und begrüßte die 160 Gäste aus allen bayerischen Regionen. Ihr folgte mit einem Grußwort für die Stadt Nürnberg deren 2. Bürgermeisterin Prof. Dr. Julia Lehner, die sich schon von jeher nachdrücklich und erfolgreich für die Unterstützung der Bibliotheken einsetzt. Anschließend referierte Andreas Mittrowann (nachvorndenken.de) zum Thema „Tradition und Transformation: Bibliotheken als Spiegel und Motor des gesellschaftlichen Wandels“ und bezog das Publikum in seine Überlegungen mit ein. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Hornistengruppe der Nürnberger Symphoniker, die nicht nur musikalisch glänzten, sondern auch besonderes Gespür für ihre Musikauswahl bewiesen.
Am Nachmittag standen den Teilnehmenden je nach Interesse zwei Panels zur Auswahl: Im Fabersaal wurde das Thema „Gesellschaft in Bewegung – Strategien für den Wandel“ diskutiert und von Andreas Mittrowann moderiert. Auf der Bühne berichteten Diana Widmann, Gemeindebibliothek Krailling, Franziska Baetcke, Bibliotheken Winterthur, Dr. Arne Ackermann, Münchner Stadtbibliothek und Martin Lee, UB der Humboldt Universität Berlin von ihren Strategieprozessen, die sie durchgeführt hatten.
Im Katharinensaal moderierte Prof. Dr. Tobias Seidl, Hochschule der Medien Stuttgart, das Thema „Digitale Zeiten, neue Wege: KI im bibliothekarischen Alltag.“ Sascha Neumann, Stadtbibliothek Germering berichtet von seiner Initiative, „Bilderstellung mit KI für Schüler*innen“, Daniela Clauss, KIT Karlsruhe, von „Informationskompetenzschulungen“ in der UB des KIT und Heike da Silva Cardoso von Universitätsbibliothek Augsburg ergänzte einen Bericht zu „KI und IK“. Schließlich verriet Rita Kamm-Schuberth, Stadtbibliothek Nürnberg, wie KI im Marketing verwendet werden kann.
Der Nachmittag endete mit Führungen durch die Stadtbibliothek Zentrum, sowie das Ausstellungskabinett und die Magazine für die historischen und für die orts- und landeskundlichen Sammlungen. Der Festabend fand im Planetarium statt, das ebenfalls zum Bildungscampus Nürnberg gehört. Hier wurden die Teilnehmenden nicht nur wunderbar bewirtet, sondern auch in die frühere und moderne Projektionstechnik eines Planetariums eingeführt. Abschließend reisten die Gäste mit der Voyager 2 durch die unendlichen Weiten des Universums.
Der zweite Tag des Bayerischen Bibliothekstages begann für viele mit der Teilnahme an den Mitgliederversammlungen des Vereins Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V., Landesverband Bayern, und des Berufsverbandes Information Bibliothek e.V., Landesgruppe Bayern.
Das dritte Panel behandelte das Thema „Demokratie – Grenzen des Dritten Ortes“ und wurde von Tanja Fottner, Leiterin der Stadtbücherei Augsburg moderiert. Nicht zuletzt das Vorgehen der Stadtbücherei Münster, von dem Cordula Gladrow berichtete, führte zu engagierten Diskussionen, an denen sich auf der Bühne auch Marit Kunis, Städt. Bibliotheken Dresden, Milena Pfafferott, Universitätsbibliothek Ilmenau und Frauke Papencort, Stadtbüchereien Düsseldorf, beteiligten.
Parallel hierzu fand die Verbundkonferenz des Bibliotheksverbunds Bayern (BVB) mit mehr als 200 Teilnehmenden statt. Über diese ebenfalls erfolgreiche Veranstaltung soll an anderer Stelle ausführlich berichtet werden.
Rückblickend kann der 30. Bayerischen Bibliothekstag als eine rundum gelungene Veranstaltung bezeichnet werden. Entscheidend zum Erfolg haben alle Referierenden sowie das Programm- und Ortskomitee beigetragen. Ihnen allen ist an dieser Stelle herzlich zu danken. Ein ganz besonderer Dank gilt der Gastgeberin Frau Elisabeth Sträter und ihrem Team der Stadtbibliothek Nürnberg, allen voran Frau Claudia Gösken.
Der 30. Bayerische Bibliothekstag zeigte das große Interesse aller Beteiligten, das Netzwerk der öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken zu erhalten und weiterzuentwickeln. In diesem Sinne sollte auch die Tradition der Bayerischen Bibliothekstage fortgeführt werden. Schon jetzt laufen die Bemühungen, einen Kooperationspartner zu finden, damit es im Jahr 2027 heißen kann: Herzlich Willkommen zum 31. Bayerischen Bibliothekstag.
Ralf Brugbauer, 26.11.2025
Keynote Bayerischer Bibliothesktag 2025
Bibliotheksstrategie für den Bayerischen Bibliothekstag 2025
Fotos: © Markus Müller, Stadt Nürnberg








